Teil II der Reise – von Andrea und Christoph Kosinski
Für den nächsten Tag werden wir in Pokhara bereits im größten Universitätsklinikum der Stadt erwartet.
Hier treffen wir zunächst den Geschäftsführer und den Ärztlichen Direktor des Krankenhauses, die sich sichtlich über unser Interesse an ihrem Krankenhaus freuen und sich gemeinsam mit unseren ärztlichen Kooperationspartnern für das Thema Schlaganfall aufgeschlossen zeigen.
Durch die bereits über Jahre von KollegInnen aus dem deutschen Team geleistete hervorragende Vorarbeit hat man schon erste positive Erfahrungen mit Thrombolyse gemacht, aber bisher liegen Schlaganfall Patienten weiterhin über das Krankenhaus verstreut. Es gibt bisher keinen Neurologen, aber zwei Neurochirugen und die Emergency Physicians sind engagiert und geben ihr Bestes für eine Optimierung der Schlaganfall Versorgung.
So werben wir für die Einrichtung einer Stroke Unit und Anstellung eines Neurologen. Tatsächlich sei beides bereits in Planung und man bittet um weitere Unterstützung durch unser Team aus Deutschland bei der Umsetzung, was wir gerne zusagen.
Danach geben wir dann noch einen Workshop für Pflegekräfte und die jungen Ärzte, wieder sind etwa 60 Anwesende, die uns sichtlich interessiert zuhören. Am Ende kommen viele gute Fragen, die offenbaren, dass wichtige Zusammenhänge zu Thrombolyse und Akuttherapie verstanden wurden.
Nachmittags folgt dann noch der Besuch einer Professorin aus Edinburgh in einem anderen Krankenhaus, die ihr Trekking mit heftigen Durchfällen vorzeitig abbrechen musste. Sie hatte gebeten, dass wir ihr Bananen mitbringen, erfreulicherweise ist sie nach zahlreichen Infusionen bereits wieder auf dem Weg der Besserung. Ursprünglich wollten wir uns treffen, da sie von dem erfolgreichen Nepal Stroke Projekt gehört hat und interessiert ist dies ebenfalls zu unterstützen. Tatsächlich gelingt ein sehr interessantes Gespräch. Sie könnte die Kollegen bei der Umsetzung wissenschaftlicher Projekte zukünftig vermutlich unterstützen. Wir besprechen einen weiteren Austausch mit den Kollegen aus dem deutschen und nepalesischen Team, wenn sie wieder völlig gesund ist.
Abends dann noch Einladung bei unserem ärztlichen Kooperationspartner nach Hause. Nach einem sehr warmherzigen Empfang durch die gesamte Familie von drei Generationen unter einem Dach werde ich um meinen ärztlichen Rat bezüglich des Großvaters gebeten, der seit vielen Jahren an einer leider unheilbaren seltenen Muskeldystrophie leidet. Ich darf ihn unter den interessierten Augen seiner Enkelkinder im Wohnzimmer untersuchen. Wir reden gemeinsam mit seinem Sohn über Möglichkeiten der Physiotherapie und der apparativen Unterstützung. Wie so oft erscheint aber das Wesentliche die warmherzige Unterstützung durch die gesamte Familie zu sein, die seine Behinderung erträglich erscheinen lässt.
Wir essen gemeinsam das übliche Dal Bhat, bestehend aus Reis, Gemüse Curry, Linsensuppe und Spinat, für die Europäer extra nicht zu scharf zubereitet. Ein herzlicher Abschied mit traditionellem hinduistischem Abschiedssegen durch die Großmutter. Die quirligen Kinder begleiten uns mit ihren neugierigen Fragen noch auf der Rückfahrt zum Hotel und wir nehmen Abschied wieder einmal tief beeindruckt von der Freundlichkeit dieser Menschen.
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